Media & Me - Wachstum der Zuschauerzahlen
Der Kunde ist immer König: Wachstumsstrategien in Zeiten von Personalisierung und SVoD (Subscription Video on Demand)
Unsere Kernthemen
Der Kunde ist immer König: Wachstumsstrategien in Zeiten von Personalisierung und SVoD (Subscription Video on Demand)
Man beißt nicht die Hand, die einen füttert: Mit Kundendaten arbeiten, um Wachstum zu ermöglichen
Die Nutzer bei der Stange halten: Verstehen und verbessern Sie das Zuschauererlebnis
Silodenken vermeiden: Wachstum durch Zusammenarbeit
Denken Sie über TV- und Videomessung hinaus: Integration eigener Daten für ein tieferes Verständnis von Zielgruppen
Ein neuer Kontext
Die Feldarbeit für diesen Bericht wurde durchgeführt, bevor die Coronavirus-Pandemie (COVID-19) zu einem globalen Gesundheitsnotstand führte, der das Leben von Verbrauchern auf der ganzen Welt verändert hat. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung haben die Ausgangsbeschränkungen unsere Medien- und Konsumgewohnheiten verändert. Es bleibt abzuwarten, wie tief diese Veränderungen gehen und wie lange ihre Auswirkungen zu spüren sein werden. Für unsere Kunden stellt COVID-19 unzählige Herausforderungen dar, nicht nur in Bezug auf die Arbeitsweise, sondern auch in Bezug auf die Fähigkeit, die Verbraucher mit zeitnahen und relevanten Botschaften auf verantwortungsvolle und sinnvolle Weise zu erreichen. Während sich die Folgen des Ausbruchs weiter entfalten, bleiben die Grundlagen einer wirksamen Medien- und Kommunikationsplanung unverändert. Da soziale Distanzierung, Selbstisolierung und Quarantänemaßnahmen in vielen Märkten in absehbarer Zukunft zur Norm werden, könnten die Ergebnisse dieses Berichts, in dem Schlüsselüberlegungen für Marken und Organisationen untersucht werden, die die Risiken personalisierter Kanäle beherrschen wollen, nicht relevanter sein.
Wir setzen uns weiterhin dafür ein, unsere Kunden bei der Anpassung und Reaktion auf die sich verändernde Medien- und Kommunikationslandschaft zu unterstützen.
Es ist etwas Persönliches
Eine größere Auswahl…
Während TV-Sendungen immer noch die Video-Landschaft dominieren, kreieren Medieneigentümer vermehrt Angebote, die sich mit den Vorlieben jedes Einzelnen befassen. Eine gute Nachricht für die Zuschauer. Es besteht kein Mangel an TV & Video-Inhalten und die Auswahl wächst von Tag zu Tag.
…bedeutet mehr Wettbewerb...
Die Sender nehmen diese Herausforderung sehr motiviert an. Als dieser Bericht fertiggestellt wurde, kündigten vier der größten globalen TV-Netzwerke neue Abonnement-Streaming-Dienste (SVoD) mit exklusiven Inhalten an oder launchten sie bereits. VOD ist kein eng gefasster Bereich des TV & Video Content-Ökosystems mehr. Streaming- und Abo-Dienste sind Mainstream geworden und der Wettbewerb wird stärker, egal ob es sich um breit angelegte Unterhaltungsangebote à la Netflix handelt oder um gezieltere, interessenorientierte Dienste. Aggregations-Plattformen sind nicht mehr nötig, da Over the Top Dienste (Nutzer können über mit dem Internet verbundene Geräte, wie PCs, Laptops, Tablets, Set-Top-Boxen und Spielekonsolen auf OTT-Inhalte zugreifen) direkt an den Verbraucher geliefert werden. Die "Streaming Wars" nehmen Fahrt auf.
…und einen größeren Fokus auf die Nutzerinteraktion
Mit steigendem Wettbewerb wird auch die Loyalität der Zuschauer und die Personalisierung immer wichtiger.
Die Sender investieren seit langem darin, das Verhalten ihrer Zuschauer auf ihren Kanälen zu verstehen und sie in Kontext mit dem Markt zu setzen. Abo-Plattformen surfen auf einer Welle steigender Abonnentenzahlen, jedoch müssen auch sie mal über ihre eigenen Mauern hinwegsehen und sich überlegen, wie sie Abonnenten langfristig bei Laune halten können.
Bei einer immer größeren Auswahl und intensiverem Wettbewerb müssen alle, die an der Produktion von TV- und Video-Inhalten beteiligt sind, ihre Zuschauer auf neue, tiefergehende Weise verstehen.
Dieser Bericht liefert wichtige Tipps, wie Sie in diesem komplexen Markt Zuschauer an sich binden können. Wie und wo sollten Sie Daten verwenden, um Wachstum zu generieren und den ROI zu maximieren?
Der Kunde ist immer König
Wachstumsstrategien in Zeiten von Personalisierung und SVoD
Der Zuschauer übernimmt das Steuer
Der Kunde ist König – nur durch crossmediale Zuschauermessungen können wir effektiv bessere Erlebnisse für den Verbraucher schaffen.
Alejandro Betancourt, LATAM Brand Director, P&G
Die Idee, dass der Zuschauer "die Kontrolle übernimmt", besteht seit dem Aufkommen von Videoaufnahmegeräten und wächst mit jeder Innovation, vom Videorecorder bis zu VOD. Die Zuschauer haben die Kontrolle nun komplett übernommen– nicht nur in Bezug darauf, was gesehen wird, sondern auch wo etwas gesehen wird und auf welchen Geräten.
Dass Content-Provider und Werbetreibende die Konsumenten sowohl als Zuschauer als auch als Kunden verstehen, war noch nie so dringend erforderlich.
Die Streaming-Kriege
Der Wettbewerb unter den kostenpflichtigen Abo-Diensten nimmt mit den globalen Angeboten von Netflix, Disney, Amazon Prime Video und Apple TV dramatisch zu.
Und die lokalen Giganten reagieren. Unter anderem wurde Chinas Tencent Video, Brasiliens Globo Play und die britische BritBox bereits gelauncht. Es bleibt abzuwarten wie sie sich entwickeln. Solche SVoD-Dienste verfügen über ein gewisses Maß an lokaler Zusammenarbeit, um den globalen Riesen einen starken lokalen Wettbewerb zu liefern.
Allianzen werden sich bilden; es gibt einen echten Hunger auf Diskurs unter den lokalen Akteuren.
Kristian Tolonen, Head of Research, NRK
Damit diese neuen Dienste Wachstum generieren können, ist es wichtig, dass sie nicht nur die Zuschauer verstehen, die sie bereits haben, sondern auch die, die sie zusätzlich erreichen könnten. Bestehende Dienstleister müssen indes den wachsenden und sich entwickelnden Wettbewerb erst einmal verstehen. Forschung und Erkenntnisgewinnung waren noch nie so wichtig.
Fernsehgeräte behalten die Vorherrschaft und lineare Sendungen bleiben wichtig
Während fortwährend On-Demand-Dienste gelauncht werden, bleiben traditionelle Sendeformate weiterhin stark vertreten.
Fernsehen auf einem Fernsehgerät ist immer noch außerordentlich beliebt. 97% der von uns befragten vernetzten Verbraucher geben an, dass sie auf einem TV-Bildschirm fernsehen. Diese Zahl verändert sich auch über die unterschiedlichen Altersklassen hinweg kaum.
Und dabei handelt es sich nicht um eine gelegentliche Aktivität. In den acht Märkten geben 77% der Befragten an, mindestens einmal am Tag über einen TV-Bildschirm fernzusehen. Obwohl diese Zahl in der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen abnimmt, ist sie auch dort mit 66% immer noch hoch.
Inzwischen nutzen beeindruckende 77% ihre TV-Geräte, um mit Hilfe eines vernetzten Gerätes Inhalte aus dem Internet zu konsumieren. 83% (95% der 18-34-Jährigen) tun dies über eine Website oder App. IPTV ist inzwischen Mainstream.
Vermuteter TV- und Videokonsum (jemals gesehen)
Die Zeit, sich Inhalte ansehen zu können ist begrenzt
Unsere TV- und Videoplattformen müssen auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingehen, um den Kampf mit der letztendlich begrenzten Sehdauer zu gewinnen. Wir müssen das beste Zuschauererlebnis bieten und unser Publikum noch besser verstehen.
Fabia Juliasz, Research Director, TV Globo
Obwohl die Sehdauer insgesamt erhöht werden kann, wenn neue, attraktive Angebote und Dienste entwickelt werden, so ist doch die verfügbare Zeit, sich Inhalte anzusehen in unserer heutigen schnellebigen Welt begrenzt. Neue Services bedeuten nicht automatisch eine proportionale Zunahme der Zuschauer oder der Sehdauer.
In den Jahren 2016-2019 beispielsweise ging die Zeit, die Menschen im Vereinigten Königreich vor dem Fernseher (lineares und zeitversetztes Fernsehen) verbracht haben um 14% zurück, von drei Stunden und 32 Minuten auf drei Stunden und fünf Minuten. Im gleichen Zeitraum stieg die
Sehdauer für Shows, die 28 Tage nach der Erstausstrahlung gesehen wurden, oder Sendungen die nicht im TV ausgestrahlt werden (und daher auch nicht in die üblichen TV-Reichweitenmessung einfließen), um 48% von nur 35 Minuten pro Tag (2016) auf 52 Minuten täglich (2019).
Diese Entwicklung erklärt die Investition von BARB - die für die britische Reichweitenermittlung zuständige Medienforschungsorganisation - in Kantar`s Focal Meter. Ein Router-Messgerät, das jeder Panel-Teilnehmer bekommt, um zu messen, ob er über eine IP-Adresse auf einem TV-Bildschirm oder auf anderen Geräten Fernsehen schaut. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung unseres Dimension 2020 Reports ist das Vereinigte Königreich einer von 10 Märkten auf der ganzen Welt, die diese Technologie aktiv einrichten oder bereits nutzen, um eine ganzheitliche, plattformübergreifende Zielgruppenmessung zu ermöglichen.
SVoD ist jetzt die Norm
Mittlerweile nutzen 3 von 4 Verbrauchern Streaming-Anbieter, unabhängig vom Gerät. 73% von ihnen sagen sie nutzen einen kostenpflichtigen Abonnementdienst (ob sie nun selbst dafür bezahlen oder nicht).
In der Kategorie "kostenfreier Zugriff" sind nicht nur diejenigen, die rechtmäßig auf Streaming-Dienste zugreifen, über z.B. ein Haushaltsabonnement, sondern auch diejenigen, die sich Accounts teilen, was von einigen Anbietern toleriert wird, da sie ihre Reichweite steigern wollen.
Die Abonnementdienste richten sich zwar an jüngere Zielgruppen, aber merklich weniger genutzt werden sie erst bei den über 55-Jährigen. SVoD ist jetzt definitiv im Mainstream angekommen.
Angegebene Anzahl an Abonnement- Accounts
Das Budget der Konsumenten ist nicht unerschöpflich
Angesichts der steigenden Anzahl von konkurrierenden Abonnementdiensten stellt sich die Frage für wie viele solcher Abonnements Verbraucher bezahlen wollen oder können. Einige argumentieren, dass die Abonnementeinnahmen nicht viel weiterwachsen können. Aber wo könnte die Grenze liegen?
Niemand kann oder will für mehrere Abonnementdienste bezahlen. Ein gewisses Maß an Konsolidierung ist unvermeidlich.
Baptiste Archambault, Director of Marketing & Growth, Daily Motion
Um einen umfassenden Überblick über die Grenzen von Abonnementdienstleistungen weltweit zu erhalten, haben wir unsere Kantar TGI Global Quick View-Daten, basierend auf einer harmonisierten Befragung von vernetzten Verbrauchern über 22 Märkte hinweg, analysiert.
Das Gefälle zwischen Nutzern, die zwei kostenpflichtige Abonnements besitzen und denen die drei haben ist groß, was das Duopol
von Netflix und Amazon Prime Video widerspiegelt. Wird sich mit einem größeren Angebot eine Abonnementobergrenze ergeben? Tauschen Verbraucher Dienstleistungen lieber untereinander aus, als neue zu erwerben? Wird neuer verfügbarer Content dazu führen, dass sie weniger loyal agieren? Hier mal einen Anbieter hinzubuchen, dort mal einen kündigen, je nachdem welcher Inhalt sie gerade am meisten anspricht?
44% der vernetzten Verbraucher, die angeben,
dass sie für einen Online-Streaming-Dienst
bezahlen, haben mindestens zwei Abonnements
18% zahlen für mindestens drei
7% zahlen für vier oder mehr
Basis: 18.672 Verbraucher, die für einen Online-Streaming-Dienst bezahlen
(Personen zwischen 16 und 64 Jahren, die in der vergangenen Woche
das Internet genutzt haben).
Quelle: Kantar TGI Global Quick View, 2019
Finanzierungsmodelle am Scheideweg
Die DIMENSION Studie 2019 untersuchte das Gleichgewicht zwischen Abonnement- und werbefinanzierten Modellen und ob ein Hybridmodell besser akzeptiert werden würde. Es ist immer noch nicht klar, ob ein reines Abonnementmodell nachhaltig ist. Netflix hat massiv Geld ausgegeben, um Wachstum zu generieren, während Amazon Prime Video Teil eines viel größeren Plans von Amazon ist.
Online-Streaming muss aber nicht das Non-Plus-Ultra sein, bei dem es nur einen Sieger geben kann. Angesichts einer möglichen Obergrenze für Verbraucherabonnements ist es unvermeidlich, dass sich einige vollständig abonnementfinanzierte Dienste weiterentwickeln, um sich auch durch Werbung zu finanzieren.
Unsere Nachforschungen haben gezeigt, dass die Akzeptanz von werbefinanzierten Anbietern im Gegensatz zu Abonnementdiensten je nach Alter schwankt. Die jüngste Altersgruppe akzeptiert zu gleichen Teilen beide Optionen, während die älteste einen werbefinanzierten Dienst bevorzugt, vielleicht weil es das Modell widerspiegelt, mit dem sie aufgewachsen sind.
Online TV & Video Abonnementoptionen
Der größte Anbieter Netflix hat Werbung vorerst ausgeschlossen. CEO Reed Hastings bekräftigte in der Gewinnprognose im Januar 2020 sein Bekenntnis zum aktuellen Abo-Modell: "Wir sind wirklich zuversichtlich, dass dies das beste Geschäftsmodell ist."
Dennoch kann ein Hybridmodell für einige Dienste unvermeidlich sein.
Ich denke, wir erreichen ein Maß an Sättigung, wie viele, die Allgemeinheit ansprechende, Abonnementdienste der Markt aufnehmen kann... Die meisten Premium-Dienste werden irgendeine Form von Werbung integrieren müssen, nur um im Wettbewerb weiterbestehen zu können.
Ashwin Navin, CEO, Samba TV
Werbung nimmt nach wie vor viele Formen an. Gesponserte Programme, begrenzte Werbepausen am Anfang einer Show und Produktplatzierungen werden immer beliebter, da Sender und Plattformen versuchen, zusätzliche Einnahmequellen zu generieren.
Entscheidend hierbei ist, zu verstehen, wie diese Werbeformate die Zielgruppe einer Marke erreichen und dem Werbetreibenden einen Mehrwert bieten können.
Marken wollen mit ihrer Zielgruppe kommunizieren, nicht zuletzt durch TV-Werbung. Wir haben uns verpflichtet, mit Werbetreibenden zusammenzuarbeiten, um durch unsere Plattformen einen Mehrwert zu bieten und das Publikum auf neue und aufregende Weise zu erreichen.
Fabia Juliasz, Research Director, TV Globo
Es geht nicht nur um die bereits vorhandenen Zuschauer…
Unabhängig vom Finanzierungsmodell reicht es für Dienstleister nicht mehr aus, nur das Publikum zu verstehen, welches bereits ihre Inhalte konsumiert. Da der Verbraucher jetzt die vollständige Kontrolle hat, ist es entscheidend, die Potentiale zu verstehen, sie in Zuschauer umzuwandeln und zu behalten.
Aufbau und Pflege eines treuen und loyalen Publikums ist für das Wachstum unerlässlich angesichts des intensiven Wettbewerbs und der Vielfalt an Geräten.
Man beißt nicht die Hand, die einen füttert
Kundendaten nutzen, um Wachstum zu generieren
Von der Branche akzeptierte Messungen des tatsächlichen Zuschauerverhaltens waren noch nie so wichtig. Sowohl als Mittel für Planung, Kauf und Verkauf von Werbung, als auch zur Beauftragung, Planung und dem Verkauf von Programmen.
Gemeinsam mit anderen britischen Sendeanstalten hegen wir den Wunsch nach einem standardisierten Ansatz, gestützt durch ein Panel und eine Messung. Das ermöglicht jedem Sender eine holistische Sicht auf das Konsumverhalten mit einheitlichen Metriken, die uns helfen, Unabhängigkeit und Transparenz zu wahren.
Lucy Bristowe, Director of Insight & Research, Sky Media
Während Zuschauer nun mehr Wahlmöglichkeiten haben, sind die Messtechniken ebenfalls so weit fortgeschritten, dass sie die Realität der Zuschauerwelt, die vom Konsumenten kontrolliert wird, abbilden können.
Wir erwarten in absehbarer Zeit, dass eine Kombination aus Paneldaten und Internet-Logfile Daten dazu genutzt wird, datenschutzsichere Messungen zu ermöglichen. Dies wird Vermarktern helfen, ihre crossmedialen Investitionen zu verbessern.
Ryan Stonehouse, Global Head of Insights & Planning – Google, YouTube
Mit großen Datenmengen wächst die Verantwortung
Wachstum im Zeitalter der Personalisierung zu generieren erfordert eine neue Umgangsweise mit Konsumentendaten.
Der Schutz der Privatsphäre der Verbraucher ist unser Hauptanliegen. Der moralische Eigentümer der online erhobenen Daten ist der Verbraucher.
Guillermo Campanini, COO, Telefe
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Verbraucher die Eigentümer ihrer Daten bleiben. Sie leihen sie den Unternehmen, die sie wiederum nutzen können, um ihnen bessere Produkte und Dienstleistungen anzubieten. Jüngste Datengesetze betonen, dass Unternehmen die Daten ihrer Kunden nicht "besitzen" und diese daher mit Sorgfalt verwenden müssen.
Bei Kantar führen wir bewährte und zuverlässige TV-Messungen durch, die als Basis für weltweit 86 Milliarden US-Dollar an Werbeausgaben dienen. Wir achten bei unseren Messungen darauf, dass die höchsten Forschungsstandards, auch hinsichtlich des Datenschutzes, eingehalten werden.
Daten für einen guten Zweck nutzen
Einen umfassenden Überblick über die Zuschauer zu erhalten, erfordert einen respektvollen Umgang mit Verbraucherdaten, sowie verantwortungsvolles Handeln im Geiste und Worte der Datenschutzbestimmungen. Jeder, der Zuschauer erreichen will, hat die Verantwortung, Verbraucherdaten ordnungsgemäß und datenschutzkonform zu nutzen.
Die Daten gehören den Verbrauchern, einschließlich aller Daten, die während der Nutzung unserer Dienste entstehen. Wir müssen den Verbrauchern einen Mehrwert liefern, indem wir für sie relevante Erfahrungen mit Inhalten und Werbung erzeugen, so dass sie der Erhebung und Nutzung ihrer Daten zustimmen.
Spencer Charters, VP, Digital, Data & Advanced Advertising, Corus
Es ist wichtig, den Verbrauchern die Vorteile zu erklären, die sich durch das Verleihen ihrer Daten ergeben. Tut man dies nicht, kann dies zu Misstrauen und Zynismus führen.
Die Verbraucher sollten Eigentümer ihrer Daten sein, aber sie müssen sich bewusst sein, was mit ihren Daten geschieht.
Jeff Greenfield, Chief Attribution Officer, C3 Metrics
Wir haben ein Mantra: "Daten für einen guten Zweck zu nutzen". Bevor wir Daten verwenden, müssen wir uns überlegen: Wäre ein Verbraucher mit der Art und Weise wie wir sie verwenden möchten einverstanden? Führt das, was wir tun, letztendlich zu einem besseren Nutzererlebnis für den Verbraucher und nicht nur zu mehr Effizienz für uns?
Jerry Daykin, EMEA Media Director, GSK
Konsumenten sind besorgt
Branchenführer haben Recht, wenn sie den Datenschutz als aktuelles Sorgenthema identifizieren. Die Mehrheit unserer vernetzten Verbraucher gibt an, besorgt zu sein, dass maßgeschneiderte Inhalte ihre Privatsphäre gefährden könnten.
"Ich mache mir Sorgen, dass mehr Inhalte, die auf mich zugeschnitten sind, bedeuten können, dass meine Privatsphäre stärker gefährdet ist.“
56% stimmen zu
12% stimmen nicht zu
Verbraucher werden immer "datenbewusster". Ausgelöst wurde dies durch die DSGVO, CCPA und andere Datenschutzgesetze, sowie die Veröffentlichung von Datenschutzverletzungen und die Ressentiments der Verbraucher gegen wiederholtes und zu häufiges Online-Targeting. Die Bedenken darüber, wie ihre Daten, vor allem auf Social-Media-Plattformen, verwendet werden, sind groß.
Einstellungen zu Social Media Plattformen
Die Ergebnisse sind faszinierend und könnten als Gegenreaktion gegen soziale Plattformen interpretiert werden. Während 52% sagen, dass sie vielem, was sie auf sozialen Plattformen sehen, nicht trauen, sorgen sich 64%, dass ihre Daten auf sozialen Plattformen für Werbung verwendet werden. 40% geben an, Soziale Medien mittlerweile weniger zu nutzen, weil sie Bedenken wegen des Datenschutzes haben.
Die Privatsphäre der Nutzer steht an erster Stelle. Die Nutzer sollten Transparenz und Kontrolle über die Erhebung und Verwendung ihrer Daten haben, und die Praktiken zur Messung von Daten müssen stets die Privatsphäre der Nutzer respektieren.
Ryan Stonehouse, Global Head of Insights & Planning – YouTube, Google
Wir als Branche müssen Verbraucherdaten mit Respekt behandeln und uns mehr bemühen, um Verbrauchern die Vorteile einer verantwortungsvollen Nutzung ihrer Daten näher zu bringen. Geschieht dies nicht, gefährdet das die Zusammenarbeit mit den Befragten und erhöht das Risiko einer Zunahme des Zynismus in Bezug auf Online-Werbung und könnte schlussendlich zu Datenschutzverletzungen führen.
Die Koexistenz zweier verschiedener Datenquellen ist gefragt
In der heutigen sehr wettbewerbsorientierten Medienlandschaft ist der Trend zu adressierbaren zielgerichteten Medienformen und die Fülle an verfügbaren Daten ein Geschenk für Medieninhaber. In der Zwischenzeit werden immer mehr Daten über das Nutzerverhalten gesammelt, und zwar dort, wo die Verbraucher nach Programmen suchen und sich Content ansehen.
Die Koexistenz zweier verschiedener Datenquellen ist nun nötig:
Deterministische Verhaltensdaten erfassen Verhaltensweisen auf einer bestimmten Medienplattform oder einem bestimmten Gerät. Nur diejenigen, die die langen Geschäftsbedingungen der Plattformen lesen, werden eine klare Vorstellung davon haben, wie ihre Daten gesammelt werden, mal ganz davon abgesehen, wofür sie verwendet werden.
Probabilistische Daten werden durch repräsentative Verbraucherumfragen erstellt, bei denen die Teilnehmer per Definition ihre aktive Zustimmung zur Messung ihres Nutzerverhaltens gegeben haben.
Die eine Datenquelle versucht zu beantworten, was Verbraucher auf einer bestimmten Plattform tun, und die andere versucht herauszufinden, warum sie es tun.
Die Branche gesteht sich zunehmend ein, dass die deterministische Verhaltensmessung in der Vergangenheit zu sehr im Vordergrund stand. Es wurde zu viel Augenmerk darauf gelegt, Metriken zu entwickeln, die die Frage beantworten, welche Inhalte gesehen wurden, auf Kosten von Forschung und Erkenntnissen, die sich mit der Frage beschäftigen, warum sich Nutzer diese Inhalte ansehen.
Ich denke, wir haben es übertrieben. Wir waren alle davon überzeugt, dass die Optimierung des digitalen Medieneinkaufs die Rettung für Vermarkter sein würde. 10 Jahre haben wir in diesem Glauben verbracht. Wir haben wohl alle erkannt, dass Targeting bis hin zur Belästigung nicht der Weg ist, um langfristigen Wert zu schaffen.
Tom Denford, Chief Executive IDComms
Größe ist nicht alles
Menge und Art der Verbraucher zu messen ist wichtig, reicht aber nicht mehr aus, um Wachstum zu generieren – ob es sich nun um Wachstum bei Werbeeinnahmen, Zuschaueranteil oder Abonnementverlängerungen handelt.
Deterministische Daten basieren auf Fakten, die bereits geschehen sind. Aber historische Fakten können die Zukunft nicht vollständig darstellen, sonst wird sich die Gesellschaft nicht weiterentwickeln. Unternehmen müssen nicht nur die aktuellen Nutzerbedürfnisse erfüllen, sondern auch neue Nutzerbedürfnisse anregen und diese befriedigen.
Chengzhi Ge, President of Research Institute, iQiYi.com
Das Verhalten der bestehenden Abonnenten isoliert auf einer Plattform zu untersuchen ohne ihr Medienkonsumverhalten ganzheitlich zu betrachten ist ein Fehler. Dem Publikum etwas anzubieten, das schon einmal funktioniert hat und darauf zu verzichten, es mit etwas Neuem zu verführen, wird die Zuschauerzahl nicht wachsen lassen.
Wir brauchen sowohl deterministische Verhaltensdaten als auch probabilistische, modellierte Daten. Sie haben unterschiedliche Stärken und Schwächen und spielen in unserem Geschäft unterschiedliche Rollen – es ist keine Entweder-oder-Frage.
Spencer Charters, VP, Digital, Data & Advanced Advertising, Corus
Um die Zuschauer zu verstehen, zu halten und ihre Anzahl zu steigern, müssen wir Daten nutzen, die sowohl deterministisches Verhalten als auch probabilistische Informationen widerspiegeln.
Wenn die Branche die Vision der Werbetreibenden erfüllen möchte - eine Messung, die die Gesamtzahl der Videoviews betrachtet, unabhängig von Gerät oder Quelle - ist eine Betrachtung von beidem unerlässlich.
Die Nutzer bei der Stange halten
Verstehen und Verbessern Sie das Zuschauererlebnis
Zuschauer sind wankelmütig. Ihre Loyalität für einen Sender oder eine Plattform zu gewinnen und diese zu behalten wird immer wichtiger.
Wir müssen über eine bloße Messung der Zuschauerzahlen hinausgehen und auch die Bedürfnisse der Zuschauer berücksichtigen. Inwieweit werden diese Bedürfnisse durch das gesamte Unterhaltungsangebot erfüllt?
Unabhängig davon, ob sich Streaming-Dienste auf ein reines Abonnement, ein werbefinanziertes oder ein Hybrid- Modell einigen, müssen sie den Nutzern einen guten Grund geben, sie zu wählen. Sie müssen den Zuschauern einen einfachen Zugang zu ihrem Angebot bieten und einen Plan haben, um Gelegenheitsbesucher in treue Abonnenten zu verwandeln.
Neuer Content kann Nutzer kurzfristig zufriedenstellen, aber der Schlüssel zu langfristigem Wachstum liegt darin, die Kundenerfahrung zu verbessern.
Wir können Daten nutzen, um das Kundenerlebnis zu verbessern - und das müssen wir auch deutlich machen. Wir müssen unseren Teil der Abmachung erfüllen, sonst riskieren wir den Kunden zu verlieren.
Ignacio Gomez, Research & Innovation Director, RTVE
Da ist noch Luft nach oben
Unsere Untersuchungen in acht Märkten zeigen, dass einige Bereiche der Abonnement-Videodienste den Abonnenten derzeit kein qualitativ hochwertiges Erlebnis bieten.
- Die Zahlen machen deutlich, dass die vernetzten Verbraucher den Umstand, dass sie die Kontrolle, welche sie durch Abonnement-Dienste haben, sehr befürworten: 68% stimmen zu, dass sie die Möglichkeit schätzen, zu sehen, was sie wollen und wann sie wollen.
- Neue Inhalte sind ein massiver Treiber: 74% der Nutzer sagen, dass sie hauptsächlich neue Serien sehen. 45% geben jedoch an, dass sie hauptsächlich Wiederholungen ihrer Lieblingssendungen sehen, was die riesigen Summen erklärt, die derzeit von Plattformen für bewährte Klassiker wie Friends oder The Office ausgegeben werden.
- Was die Suche und das Entdecken neuer Inhalte angeht, sieht es weniger rosig aus. Obwohl 68% angeben, dass die Suchfunktion einfach zu nutzen ist (wenn sie wissen, was sie suchen!), sind 43% der Meinung, dass sie zu viel Zeit mit der Suche an sich verbringen. Unterm Strich sind die Nutzer der Meinung, dass die Empfehlungen der Plattformen für sie nicht hilfreich sind, sie ziehen Empfehlungen von Freunden und Familie dem Algorithmus vor.
Einstellungen zu Abonnement-Videodiensten (%)
Algorithmen sind begrenzt
Die Herausforderung besteht darin, dass sich die Algorithmen auf die Analyse von Entscheidungen beschränken, die innerhalb eines bestimmten Dienstes getroffen wurden. Das reicht nicht aus, um den Nutzer wirklich zu "kennen". Erkenntnisse über das Nutzerverhalten über die gesamte Breite des Unterhaltungsangebotes hinweg werden benötigt.
Bloße Empfehlungen durch den Algorithmus basierend auf dem bisherigen Nutzerverhalten innerhalb der Plattform, können die Nutzer auf ein enges Interessenspektrum beschränken. Die Möglichkeit, relevante, aufregende und neue Inhalte zu entdecken ist somit verschwindend gering.
Die Idee der "universellen Suche" wird immer beliebter. Sender und Anbieter von Programminhalten müssen den Nutzern die Suche vereinfachen und ihnen so ermöglichen, relevante Inhalte zu finden. Die Algorithmen machen es den Nutzern aktuell nicht leicht, und das obwohl das Thema „neues Entdecken" eine große Rolle spielt.
Christian Kurz, SVP, Global Consumer Insights, ViacomCBS
Wir müssen verstehen, was die Nutzer - über ihre Sehgewohnheiten bei On-Demand-Diensten hinaus - antreibt. Zielgruppensegmentierung und Kundenforschung können die Medienmessung erheblich verbessern und einen verbraucherorientierten Einblick in das "Warum" und "Was" geben.
Guter Content allein wird nicht reichen, damit wir überleben und erfolgreich sind. Die Nutzererfahrungen und das User Interface sind ebenfalls von Bedeutung. Wir müssen unsere Kunden verstehen und uns um sie kümmern. Wir müssen ihre Probleme kennen, damit wir ihnen Antworten geben können, bevor überhaupt Fragen gestellt werden.
Eija Moisala, Head of Smart Data and Audience Insight, YLE
Disrupt or be disrupted
Da die Vielfalt an Inhalten immer größer wird, wird es auch immer wichtiger, die sich entwickelnden Anforderungen des Publikums zu verstehen und den richtigen Inhalt zur richtigen Zeit anbieten zu können.
Der Schlüssel zum Wachstum ist ständige Innovation und Kreativität. Dafür ist eine ganzheitliche Messung der Nutzer nötig, um ein umfassendes Bild zu erhalten und den Empfehlungs-Algorithmus zu verbessern.
Wenn diejenigen, die für (Werbe-)Unterbrechungen sorgen keine Innovationen mehr liefern, um neue Zielgruppen zu gewinnen, sie zu halten und ihre Loyalität zu fördern, werden sie diejenigen sein die unterbrochen werden.
Wachstum durch Zusammenarbeit
Vereint durch die Nutzung von Daten
Zusammenarbeit ist für alle Medieninhaber der Schlüssel zum Überleben und Wachstum - und das gilt sowohl für die Generierung von Umsatz als auch für die gemeinsame Nutzung von Daten.
In dieser äußerst wettbewerbsorientierten Branche spielen die Sendeanstalten zunehmend ihre Stärken aus. Für nationale und regionale Sender liegt dies in einem tiefen, seit langem bestehenden Verständnis für lokale Bedürfnisse und das Zuschauerverhalten. Sie haben etablierte Daten der Medienbranche und kundenspezifische Untersuchungen genutzt, um im Laufe der Zeit zu lernen, was ihre Kunden benötigen, um ihr Angebot entsprechend zu erweitern und so erfolgreich ihre Zuschauerzahlen zu erhöhen.
YLE war einer der ersten Streaming-Anbieter, so dass wir die Möglichkeit haben, auf unsere frühen Erfahrungen aufzubauen. Wir müssen sowohl bei den Inhalten als auch bei dem Nutzererlebnis gut sein, um unsere Kunden zu verstehen.
Eija Moisala, Head of Smart Data and Audience Insight, YLE
Der Aufstieg der Datenallianz
Sendeanstalten arbeiten nun zunehmend mit Wettbewerbern, Werbetreibenden und Agenturen zusammen, um Datenallianzen zu bilden. Dies bringt neue Möglichkeiten für Handel und Vertrieb mit sich, wie z.B. die GroupM Productions, die mit Sendern zusammenarbeiten, um Shows zu distribuieren, die für ihre Werbekunden interessant und relevant sind.
Es gibt vielversprechende Kooperationen, sogar zwischen ehemaligen Wettbewerbern:
- In Spanien hat man sich auf eine crossmediale Vision für Messungen geeinigt, die die Zuschauer auf allen Geräten und Content-Plattformen erfasst.
Ich kann mir vorstellen, dass Publisher untereinander Daten tauschen, auch mit bestimmten Drittanbietern, wenn sie dadurch mehr über die Nutzer erfahren können. Es muss natürlich ein gegenseitiger geschäftlicher Nutzen entstehen.
Ignacio Gomez, Research & Innovation Director, RTVE
- Im Vereinigten Königreich kündigten Sky und Channel 4 eine strategische Partnerschaft an, die es Channel 4 ermöglicht, die AdSmart-Technologie von Sky zu nutzen. Damit können sie personalisierte Werbung für ihre linearen Fernsehkanäle an die Haushalte von Sky und Virgin Media adressieren. Die Verbraucher profitieren so von für sie relevanter Werbung.
- Der Schritt hin zu einer Zusammenarbeit der Branchenwährungen und die daraus resultierende Bildung des Media Clubs haben in den Niederlanden dazu geführt, die Währungen in eine gemeinsame Ausschreibung zusammenzuführen.
Mit zunehmendem Online-Medienkonsum wird der Aufstieg der Datenallianzen und smarter Zusammenarbeit deutlich. Das beschränkt sich nicht nur auf Daten! Der Wechsel zu gemeinsamen Büros hat zu stärkeren Verbindungen zwischen den Silos geführt und die Zusammenarbeit erleichtert.
Irena Petric, Managing Director, NOM (Nationaal Onderzoek Multimedia)
- In Australien hat sich die Zusammenarbeit noch weiter über den Tellerrand hinaus entwickelt. Think.TV, die TV-Handelsorganisation, und News Media Works, die Handelsvereinigung für Nachrichten-Herausgeber, haben sich zur Premium Content Allianz zusammengeschlossen.
Messen ist ein Mannschaftssport
Die Zusammenarbeit im Bereich TV & Video muss einen gegenseitigen Nutzen haben - nicht nur für die Medieninhaber, sondern auch für die Werbetreibenden und vor allem die Nutzer, die sie beide erreichen wollen.
Zwar werden sich Kooperationen bilden, umgestalten, auflösen und erneut bilden, doch muss ein umfassendes Verständnis des Publikums in jedem Markt vorhanden sein und bleiben. Messen ist ein Mannschaftssport und alle Medieninhaber haben die Verantwortung dafür, dass TV & Video Messungen repräsentativ für das Sehverhalten der Nutzer sind.
Einige Märkte sind bereits soweit und zeigen, dass es möglich ist, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten:
- In Kanada baut der für die dortige TV- Reichweitenermittlung zuständige Anbieter– Numeris - mit Unterstützung der kanadischen Rundfunk-, Fernseh- und Telekommunikationskommission (CRTC) und Kantar`s Lösung - Daten zurück zu verfolgen - ein gemeinsames Set-Top-Box-Zuschauer-Messsystem auf, das den Sendern Zugang zu detaillierten, übergreifenden Zuschauerdaten bietet.
- In den Niederlanden besprechen Messdienstleister und digitale Plattformen, wie der weltweit erste Messstandard über alle Medien hinweg am besten entwickelt werden kann.
- Im Vereinigten Königreich leitet die Werbehandelsorganisation ISBA eine Initiative (Project Origin) zur Umsetzung der Richtlinien der World Federation of Advertisers für crossmediale Messung, wobei der Schwerpunkt zunächst auf Video- und Bildschirm-Werbung liegt.
Alles ist messbar. Und eine zuverlässige Messung ist sowohl für die Werbetreibenden, als auch für die Gestaltung des Nutzerangebots unerlässlich.
Schäden wieder gut machen und Brücken bauen
Verantwortung, Qualität, Transparenz und Unabhängigkeit sind die Basis beim Kauf und Verkauf von Werbezeit und -platz eines jeden beliebigen Mediums. Aber wenn Investitionen in TV & Video nachhaltig sein sollen, müssen wir auf die sich ändernden Anforderungen des Marktes reagieren.
Es gibt überhaupt keine Standards bei der Messung [von Online-Nutzern]. Keine. Es gibt Standards bei der Messung von TV, es gibt Standards, die geprüft werden, aber jeder kann in das Spiel von [Online-]Messung einsteigen, wenn er will. Es gibt niemanden, der das alles im Gesamten überprüft.
Jeff Greenfield, Chief Attribution Officer, C3 Metrics
Mangelnde Zusammenarbeit bei der Online-Videomessung lässt die Daten intransparent erscheinen. Die Häufigkeit der Werbeausspielung zu einer Kampagne über Sendeanstalten und Online-Plattformen hinweg zu kontrollieren ist daher unmöglich. Es besteht die reale Sorge, dass dies das Image von Werbung bei den Verbrauchern beschädigt, die sich fühlen als würden sie mit der immer gleichen Werbung überhäuft.
Um diese Entwicklung aufzuhalten, ist eine Zusammenarbeit auf Datenebene unerlässlich. Die WFA (World Federation of Advertisers), die von den größten Werbetreibenden der Welt unterstützt wird, fordert einen breiten branchenübergreifenden Konsens über die wichtigsten globalen, medienübergreifenden Messprinzipien.
Die Beteiligung von Sendeanstalten, digitalen Plattformen, Kantar und anderen Messdienstleistern wird die Entwicklung von konsistenten Messtandards beschleunigen, einschließlich der derzeit intransparenten und nicht verifizierbaren Datensätze auf Grunde der Walled Gardens.
Ich glaube, wenn Werbetreibende, Agenturen, Plattformen und Forschungsunternehmen zusammenarbeiten, werden wir gemeinsam eine Lösung für eine medienübergreifende Messung schaffen, die auf den Prinzipien der Transparenz, des Schutzes der Privatsphäre, vergleichbarer Metriken und einer unabhängigen Aufsicht beruht.
Luis di Como, EVP Global Media, Unilever
Eine einheitliche Meinung
Die komplette Branche muss die Medienmessung ganzheitlicher betrachten.
Werbetreibende müssen in der Lage sein, integrierte Kampagnen zu planen, und das Vertrauen der Verbraucher in Online-Medien, insbesondere in soziale Medien, muss wiederhergestellt werden. Die Art und Weise, wie die Daten der Verbraucher zur Verbesserung ihres Nutzererlebnisses genutzt werden, muss deutlicher an die Verbraucher kommuniziert werden. Die Behauptung, dass die Antwort nur in Online-Verhaltensdaten liegt, die ohne die aktive Zustimmung der Verbraucher gesammelt wurden, ist unserer Ansicht nach falsch.
Letztlich ist alles messbar - aber die (Markt-)Forschungsunternehmen können es nicht allein schaffen. Werbetreibende, Medienagenturen und Medieninhaber müssen sich darüber im Klaren sein, was sie wollen und was die gemeinsamen Anforderungen sind. Es ist entscheidend, dass sich jeder in der Branche über die Prioritäten einig ist: Eine klare und einheitliche Meinung wird nur durch Zusammenarbeit und Offenheit entstehen.
Die Zusammenarbeit ist entscheidend, um den größten Nutzen aus den Investitionen in Forschung und Daten zu ziehen. Die Zusammenarbeit bei der Datenerhebung ist zudem für das Wachstum unerlässlich.
Panels: die Quelle der Wahrheit
Man könnte meinen, wenn Werbebotschaften so präzise adressiert werden können, sollten Panelmessungen und Messungen mit dem People Meter überflüssig sein. Haben die Dienstleister damit denn nicht schon alle Verhaltensdaten, die sie benötigen?
Das sehen wir nicht so. Daten aus repräsentativen Stichproben können mehr Objektivität und zusätzlichen Kontext beisteuern.
Eine effektive stichprobenbasierte Nutzermessung ist die Grundlage für die Zusammenführung von Daten.
Die ganze Welt ist misstrauisch, wenn es um die Nutzung und das Sammeln von Daten geht. Stichprobenartige Nutzermessungen hingegen unterliegen strengen Standards und genießen den Ruf transparent und ehrlich zu sein, sowohl bei denjenigen, die gemessen werden, als auch bei der Branche, die die Daten verwendet.
Messungen von Drittanbietern sind wichtig. Wir benötigen eine dritte Partei, die in der Lage ist im Auftrag von Werbetreibenden jede Medienplattform zu überprüfen [und] zu validieren und einen Überblick der Aktivierung über alle Touchpoints hinweg zu liefern."
Ashwin Navin, CEO, Samba TV"
Die Beständigkeit und Zuverlässigkeit der branchenweit gesammelten und von der Branche geprüften Daten macht sie interessant für die Integration in andere Datensätze.
Denken Sie über TV- und Videomessung hinaus
Integration eigener Daten für ein tieferes Verständnis von Zielgruppen
Werbetreibende wollen ihre Nutzer erreichen, wo und wann immer sich die Investition am meisten lohnt.
Medieninhaber und Online-Plattformen wollen verstehen, wie sie attraktiver für Nutzer werden und bleiben können.
Die Branche braucht also ein holistischeres Verständnis der Bedürfnisse der Verbraucher und dafür, welche Rolle die vielen Entertainmentoptionen in ihrem Leben spielen. Dies bedeutet, dass Datensätze nicht nur zusammengeführt, sondern so kombiniert werden müssen, dass sie Erkenntnisse über Nutzer liefern.
Die größten Erkenntnisse ergeben sich aus einer Kombination von Verhaltens- und Befragungsdaten, also dem, was Menschen motiviert etwas zu tun und dem, was sie tatsächlich tun.
Ich denke, wir werden mehr Transparenz bekommen. Die Walled Gardens werden ihre Tore öffnen, so dass anonyme Daten, die nur für Analysezwecke zur Verfügung stehen, mit den internen Daten von Werbetreibendenden kombiniert werden können, um Zielgruppen besser zu erreichen.
Jeff Greenfield, Chief Attribution Officer, C3 Metrics
Das Puzzle zusammensetzen
Die Datensätze müssen sich in einem Zustand befinden, in dem sie sicher und effizient in andere First-Party-Daten integriert werden können, z.B. mit denen von Werbekunden.
Es ist wichtig, dass Endnutzer die breite Verwendung ihrer Daten von Anfang an gut durchdenken. Das Zusammenfügen der Datensätze kann für alle Beteiligten nützlich sein.
Aus diesem Grund haben wir bei Kantar stark in unser wachsendes Team von branchenführenden Datenspezialisten investiert. Die Branche benötigt tiefere (und zusammenhängende) Insights über die Nutzer-Touchpoints, um Werbung optimal gestalten zu können.
Interne Daten von Werbetreibenden mit Standarddatensätzen zu verknüpfen ermöglicht es uns, dem Nutzer passgenaue Werbung zu liefern.
Welchen Wert die Kundenforschung hat
Mittlerweile spielt die Erforschung von Kundenverhalten eine entscheidende Rolle, um den gemessenen Mediendaten Tiefe zu geben.
So können wir uns in die Nutzer hineinversetzen und verstehen, was sie motiviert, Medien zu konsumieren und wie sich dieses Konsumverhalten auf ihre Einstellungen und ihr Kaufverhalten auswirkt.
Mit der ganzheitlichen Messung als Grundlage können Werbetreibende und Medieninhaber ihr Verständnis dafür vertiefen, wie Fernsehen und Videokonsum Kaufentscheidungen triggern.
Wie wir Sie unterstützen können
Wie wir Sie unterstützen können
Wir hoffen, dieser Bericht liefert Ihnen hilfreiche Erkenntnisse darüber, wie Zuschauerloyalität in dieser komplexen TV- und Video-Landschaft gewonnen und beibehalten werden kann.
Bei Kantar führen wir robuste, erprobte und zuverlässige TV-Messungen durch, die die Grundlage für Werbeausgaben in Höhe von 86 Milliarden Dollar weltweit sind.
Eine solide und zukunftssichere Messung der Zuschauerzahlen ist wichtig, um zu verstehen, wie veränderte Zuschauergewohnheiten Wachstum fördern und den ROI verbessern.
Wir haben uns selbst dazu verpflichtet, in medienübergreifende Publikumsmessungen zu investieren, die von der Branche genutzt werden können. Mit unseren People-Meter- und Focal-Meter-Technologien kann die komplette TV- und Video-Nutzung im Haushalt gemessen werden: auf allen Geräten und allen Plattformen.
Connected Media Intelligence
Unsere Kunden benötigen ein ganzheitliches Verständnis der Bedürfnisse der Verbraucher und der Rolle aller Medienformen. Dies bedeutet, dass wir nicht nur Mediendatensätze zusammenführen, sondern sie so kombinieren, dass sie verbraucherzentrierte Erkenntnisse liefern.
Bei Kantar bieten wir eine umfassende Palette von Dienstleistungen an, mit denen wir alle Bereiche von Connected Media Intelligence abdecken, um Ihre spezifischen Geschäftsbedürfnisse zu erfüllen - sei es die Planung Ihrer Medienstrategie, die Messung von Zielgruppen oder die Bewertung der Effektivität Ihrer Kampagnenaktivitäten und deren Gesamtauswirkung auf Ihre Marke. Kontaktieren Sie uns, um mehr zu erfahren.
DIMENSION
DIMENSION beinhaltet Kantar`s neueste Überlegungen zu einigen der größten Fragen rund um Kommunikationsplanung, -den Einkauf und der Messung, mit denen die Medienbranche konfrontiert ist.
Die diesjährige Studie - Media and Me - untersucht, wie alle - Marken, Medieninhaber und Agenturen - in einer zunehmend personalisierten Medienwelt gewinnen können.
Da die Verbraucher zunehmend vernetzte personalisierte Geräte verwenden, um Medien zu entdecken und auszuwählen, gestaltet die Branche vermehrt Produkte und Dienstleistungen, die sich an diesen persönlichen Vorlieben orientieren. Dieser Trend zu mehr personalisierter Auswahl stellt die Branche vor enorme Chancen und Herausforderungen, die es zu verstehen gilt.
In einzigartiger Weise reflektiert die Dimension Studie die Reaktionen und Einstellungen aus einer zweifachen Perspektive: aus der der Branchenfachleute und aus der der Verbraucher, die sie zu erreichen versuchen.
Die Studie
Wir haben 8.002 vernetzte Verbraucher in acht Märkten (Argentinien, Brasilien, China, Frankreich, Deutschland, Spanien, Großbritannien und den USA: jeweils 1.000 Befragte) befragt. Zusammen decken diese acht Märkte mehr als zwei Drittel (400 Milliarden Dollar) der weltweiten Werbeausgaben ab.
Vernetzte Verbraucher werden definiert als Personen über 18 Jahren, die mindestens zwei der folgenden Geräte benutzen: einen PC oder Laptop (zu Hause oder am Arbeitsplatz), einen Smart TV (internetfähig), einen Smart Speaker oder ein sprachaktiviertes Gerät, ein im persönlichen Besitz befindliches Tablet oder Smartphone, um sich mit dem Internet zu verbinden. Wir glauben, dass diese Stichprobe für unsere Kunden besonders interessant und relevant ist. Die erhobenen Daten sind jedoch nicht vergleichbar mit den Daten einer Stichprobe, die repräsentativ für die gesamte erwachsene Bevölkerung sein soll.
Vom 11. November bis zum 4. Dezember 2019 wurden von unserer Profiles Division mit Hilfe der CAWI-Technik (Computer Aided Web Interviewing) online Interviews mit vernetzten Erwachsenen durchgeführt. Alle in diesem Bericht genannten Zahlen basieren auf dieser Stichprobe, sofern nicht anders angegeben. Ein vollständiger Feldforschungsbericht mit Methodik und Länderdaten ist unter www.kantar.com/dimension erhältlich.
Zusätzlich haben wir 37 Branchenfachleute befragt, um ihre Meinungen und Perspektiven zu erfahren. Dazu gehören hochrangige Persönlichkeiten von Unternehmen, Agenturen, Medien- und Plattformbesitzern, Handelsorganisationen, Beratungsfirmen und Adtech-Firmen. Die im Verlauf des Berichts verwendeten Zitate wurden von den betreffenden Personen für die Verwendung freigegeben.
Kantar
Kantar ist eines der weltweit führenden Unternehmen für Daten, Insights und Beratungsleistungen. Wir verfügen über ein vollständiges, einzigartiges und holistisches Verständnis davon wie und was Menschen – global und lokal - denken, fühlen, einkaufen, wählen, lesen, sehen und teilen. Die mehr als 30.000 Mitarbeiter von Kantar kombinieren Fachwissen über menschliches Verhalten und fortschrittliche Technologien und tragen so zum Erfolg und Wachstum von weltweit führenden Unternehmen und Organisationen bei.
Für weitere Informationen über DIMENSION besuchen Sie www.kantar.com/dimension oder kontaktieren Sie uns:
Global: john.mccarthy@kantar.com
francois.nicolon@kantar.com
Asien-Pazifik: nick.burfitt@kantar.com
Europa, Naher Osten und Afrika: gary.brown@kantar.com
Lateinamerika: suzana.chibante@kantaribopemedia.com
Nordische und baltische Länder: frida.wentzel@kantar.com
Nordamerika: elaine.chen@kantar.com
Großbritannien und Irland: claire.melly@kantar.com
Lokal: contact@kantarmedia.de
Written and published by Kantar, April 2020 © All rights reserved.